Baumleberliebe November 12, 2012
4 D, 2 H, 1 Dogge, 1 Vogelmottenchor
Die Daphy mag nicht mehr in ihrem Körper sein. Sie fühlt sich in der eignen Haut nicht wohl, will nichts mehr sehen, hören, fühlen. Was für ein Glück kann man das ändern. „Bee a Treegirl!“ lautet die Maxime derer, die die Welt hier neu sortieren. Oder kontrollieren – wie Empfängerin und Dogge, Abgesandte einer Macht, die optimiert und eliminiert: Queen of the Biomacht.
So wird aus Daphy eine kleine Birke. Und während sie noch nicht ganz Baum und nicht mehr Mensch, begegnet sie im Krankenhaus ganz unverhofft der Liebe. Zu spät! Der Terror hat begonnen, die Masse muss beherrscht, der Mensch zum allgemeinen Glück gezwungen werden. Und als die kleine Daphybirke dann nach Hause kommt, vermag sie trotzdem noch zu hören und zu sehen und zu fühlen. Nur verstehen kann sie keiner mehr. Die Liebe wird ihr an den Stamm genagelt, die Mutter an dem Ast erhängt. Der Vater flieht die Schuld und wird zum Baum. Einzig Bruder Fawn leiht Daphy seine Stimme. Schreibt auf dem Papier aus ihrem Holz die Wahrheit nieder. Nur für wen? Am Ende bleibt von ihnen keiner mehr. Das Holz brennt hell für die Elite.
Sophie Reyer verwebt in baumleberliebe die Geschichte von Daphys Familie mit einem Endzeitszenario – der Apokalypse. Wie kontrolliert eine Elite die Überbevölkerung der Erde? Mit Naturkatastrophen? Mit Terroranschlägen? Bei dem Versuch, dem eigenen Unglück zu entkommen, wird der einfache Mensch zum willenlosen Empfänger fauler Glücksversprechen. Denn hinter jeder Werbung steckt der Terror. Und hinter jedem Terror steckt ein Plan.