Brief an Papa March 8, 2012

ein Stück von Sophie Reyer


Schwester und Bruder lesen sich gegenseitig Briefe vor. Sie sind an Mama und/oder Papa gerichtet.
Die Briefe werfen Bilder der Vergangenheit auf. Diese sind gekennzeichnet durch Missbrauch, Schmerz, Wut und unbegreifliche und ergreifende Liebe. Wo früher das erdrückte Schweigen die gewalttätigen Hergänge dominierte, verschafft sich nun der traumatisierte Körper Ausdruck. Das Verhältnis zwischen den Geschwistern ist stark gekennzeichnet durch die traumatischen Erlebnisse. Es äußert sich einerseits auf geistiger Ebene in Form von mitfühlender, körperloser Nähe und andererseits auf einer sexualisierten körperlichen Ebene. Sie sind durch die Vergangenheit auf eine besondere Art miteinander verbunden. Der Umgang ist ein gebrechlich zärtlicher. Gleichzeitig ist die Zartheit des Miteinanders verstört und gebrochen. Die Beziehung enthält eine wahnsinnig erotische Spannung. Bruder und Schwester als Liebespaar, was bleibt ihnen anderes übrig?!

Im Juni 2012 im Palais Kabelwerk.

Stücktext/Video: Sophie Reyer
Regie/Bühnenbild: Svetlana Schwin
Komposition: Lukas Lauermann
Bühnenbild/Bühnenbau: Sebastian Schneck
Darstellerin: Christina Scherrer