ölspiel July 26, 2011

ÖLSPIEL

von Sophie Reyer
Technik: Robert Pavlecka

Drei Stimmregister – ausschliesslich produziert auf Grundlage der Sprech- und Singstimme der Autorin: ein “Individuum“ (Stimme 1), ein Berichterstatter (Stimme 3) sowie ein Transmitter (Radio, Medium) (Stimme 2) kreisen in dem Text “Ölspiel“ umeinander. Das Medium manipuliert das Individuum, in dem er ihm den Namen “Vögel“ gibt, eine Metapher für ein “Mehr an Leben“, eine Masse, die es gefügig zu machen gilt. Währenddessen kommentiert der Berichterstatter lakonisch, wie das Individuum durch die verschiedenen Stadien (Katastrophe, Terrorismus, Folter, Auslöschung) hindurch wandert und schließlich die totale Erstickung seines Ichs erlebt.
Das Grundkonzept war zunächst, die Stimmen durch einen Vocoders zu filtern und ihnen so  unterschiedliche Färbungen zu verleihen.
Die Distinkton der drei Stimmen durch Stimm-Melodie, Überblendung durch Einzellaute sowie Skandierung. Während des Abmischens wurde die Idee, einen Vocoder zu verwenden, wieder verworfen. Statt dessen wurde die Stimme 2 (Medien) verdoppelt, folgerichtig die Stimme 3 (Berichterstattung) verdreifacht. Für jede der 4 Szenen kristallisierte sich außerdem im Laufe der Aufnahmen distinkte Stimmlage heraus: Experimente mit gesungenen Lauten stellen den Konnex zur Musik her – auch wenn es thematisch bedingt ein “garstig Lied” sein muss.