Marias Saiten November 22, 2010


In der Arbeit Marias Saiten sollen 17 innere Stimmen eines jungen Mädchens beleuchtet werden, das von ihrem Geigenlehrer verge waltigt wurde. Verschiedene Persönlichkeiten innerhalb eines weiblichen Subjekts reagieren auf unterschiedliche Art und Weise auf dieses traumatische Erlebnis, sei es mit neurotischen Aufzählungen von Uhrzeiten, sei es mit dis semantischen Artikulationen, sei es mit einer schonungslosen Beschreibung der Missbrauchs­Situation.
Der Text wird von einer Performerin – in diesem Falle der Komponistin/Autorin selbst – gelesen und gestaltet. Jede Ichschicht bzw. jede Text seite, die einem Persönlichkeitsanteil zuge ordnet ist, wird außerdem durch ein ganz bestimmtes Vocoder-Material charakterisiert (Papier-Klänge, Geigen-Töne, gesungene Zitate aus dem Lied Ave Maria sowie Maria durch ein Dornwald ging, etc.). Die Sprechstimme wird live durch diese Klänge gefiltert, franst ins Dissemantische aus. Sprache wird Klang. Klang verwandelt sich in Sprache. Was die Wörter nicht übermitteln können, sagt schließlich der Schrei: A.